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F-Diagnosen ICD 10F40-F48 → F43 Reaktionen auf schwere Belastungen & Anpassungsstörungen

F43.- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

Die ICD-10-Diagnosegruppe F14 umfasst psychische und Verhaltensstörungen durch den Konsum von Kokain. Dazu zählen akute Intoxikationen, Abhängigkeit sowie Entzugssymptome. Diese Klassifikation erleichtert die präzise Diagnose und Behandlung kokainbedingter Störungen.

Info zu der F43.- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

Die Störungen dieses Abschnittes unterscheiden sich von den übrigen nicht nur aufgrund der Symptomatologie und des Verlaufs, sondern auch durch die Angabe von ein oder zwei ursächlichen Faktoren: ein außergewöhnlich belastendes Lebensereignis, das eine akute Belastungsreaktion hervorruft, oder eine besondere Veränderung im Leben, die zu einer anhaltend unangenehmen Situation geführt hat und eine Anpassungsstörung hervorruft. Obwohl weniger schwere psychosoziale Belastungen („life events“) den Beginn und das Erscheinungsbild auch zahlreicher anderer Störungen dieses Kapitels auslösen und beeinflussen können, ist ihre ätiologische Bedeutung doch nicht immer ganz klar. In jedem Fall hängt sie zusammen mit der individuellen, häufig idiosynkratischen Vulnerabilität, das heißt, die Lebensereignisse sind weder notwendig noch ausreichend, um das Auftreten und die Art der Krankheit zu erklären. Im Gegensatz dazu entstehen die hier aufgeführten Störungen immer als direkte Folge der akuten schweren Belastung oder des kontinuierlichen Traumas. Das belastende Ereignis oder die andauernden, unangenehmen Umstände sind primäre und ausschlaggebende Kausalfaktoren, und die Störung wäre ohne ihre Einwirkung nicht entstanden. Die Störungen dieses Abschnittes können insofern als Anpassungsstörungen bei schwerer oder kontinuierlicher Belastung angesehen werden, als sie erfolgreiche Bewältigungsstrategien behindern und aus diesem Grunde zu Problemen der sozialen Funktionsfähigkeit führen.

Diagnoskriterien zu der F43.- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

Zur Diagnose einer Zwangsstörung müssen die folgenden Merkmale über mindestens 2 Wochen gegeben sein:

 

1. Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen:

  • Zwangsgedanken:
    • Gedanken, Vorstellungen oder Impulse, die sich wiederholt aufdrängen
    • Werden als unangenehm empfunden
    • Werden als eigene Gedanken erkannt, obwohl sie sich aufdrängen
    • Verursachen Leidensdruck
    • Werden versucht zu ignorieren oder zu neutralisieren
  • Zwangshandlungen:
    • Wiederholte stereotype Verhaltensweisen oder gedankliche Handlungen
    • Werden nach bestimmten Regeln ausgeführt (z. B. Waschrituale, Kontrollieren)
    • Dienen dazu, Angst oder Unbehagen zu reduzieren, nicht um Freude zu empfinden
    • Werden als übertrieben oder unsinnig erkannt

Codierung der F43.- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

F43.0 Akute Belastungsreaktion

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F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung

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F43.2 Anpassungsstörungen

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F43.8 Sonstige Reaktionen auf schwere Belastung

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F43.9 Reaktion auf schwere Belastung, nicht näher bezeichnet

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F43.0 Akute Belastungsreaktion

Diese Störung tritt als unmittelbare psychische Reaktion auf ein außergewöhnlich belastendes Ereignis auf. Sie entwickelt sich innerhalb von Minuten nach der Belastung, betrifft zuvor psychisch gesunde Personen und klingt in der Regel rasch wieder ab (Stunden bis maximal 2–3 Tage).

Betroffene zeigen ein wechselndes Bild von emotionalen, kognitiven und vegetativen Symptomen, die meist heftig und unvorhersehbar auftreten.

 

Diagnostische Merkmale:

  • Beginn unmittelbar nach belastendem Ereignis (meist Minuten).
  • Zunächst häufig Betäubung, Bewusstseinseinengung, Desorientiertheit, eingeschränkte Aufmerksamkeit.
  • Weitere Verläufe:
    • Sozialer Rückzug, bis hin zum dissoziativen Stupor.
    • Unruhe / Überaktivität, wie Fluchtreaktionen oder Fugue-ähnliches Verhalten.
  • Vegetative Symptome treten fast immer auf: Tachykardie, Schwitzen, Erröten, Angstreaktionen.
  • Dauer: klingt typischerweise innerhalb von Stunden oder Tagen ab, spätestens nach 2–3 Tagen.
  • Teilweise oder vollständige Amnesie für die Episode ist möglich.

 

Typische Erscheinungsbilder:

 

😶 Psychische Betäubung

  • Gefühl der inneren Leere
  • Verlust der emotionalen Reaktionsfähigkeit

🔄 Desorientierung & Verwirrtheit

  • Schwierigkeiten, Reize zu verarbeiten
  • Eingeschränkte Aufmerksamkeit

🏃 Unruhe oder Fluchtverhalten

  • zielloses Herumlaufen
  • impulsive Fluchtbewegungen

😔 Sozialer Rückzug

  • Vermeidung von Kontakt
  • Rückzug bis hin zur Reglosigkeit

💓 Vegetative Reaktionen

  • Herzrasen
  • starkes Schwitzen
  • Erröten und Zittern

F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung

Diese Störung entsteht als verzögerte oder protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalen Ausmaßes (z. B. Naturkatastrophe, Krieg, Folter, schwere Unfälle, Vergewaltigung).

Das Ereignis löst tiefe Verzweiflung bei fast jedem Menschen aus. Die Symptomatik entwickelt sich meist innerhalb von 6 Monaten nach dem Trauma, manchmal mit Latenz.

 

Diagnostische Merkmale:

  • Trauma: außergewöhnlich bedrohlich oder katastrophenartig.
  • Wiedererleben (Intrusionen):
    • Flashbacks
    • Albträume
    • unkontrollierbare Erinnerungen an das Trauma
  • Vermeidung:
    • Umgehen von Gedanken, Gesprächen, Orten, Menschen oder Situationen, die an das Trauma erinnern.
    • Teilweise oder vollständige Amnesie für die traumatische Situation möglich.
  • Anhaltende Übererregung:
    • Schlafstörungen
    • Reizbarkeit oder Wutausbrüche
    • Konzentrationsschwierigkeiten
    • Hypervigilanz
    • übermäßige Schreckreaktionen
  • Begleitend: depressive Verstimmung, Angst, Schuld- und Schamgefühle, emotionale Taubheit.
  • Dauer: Symptome bestehen länger als einen Monat.

 

Typische Erscheinungsbilder:

 

😨 Intrusionen

  • Plötzliches, belastendes Wiedererleben („Flashbacks“)
  • Albträume mit Trauma-Inhalten

🚫 Vermeidung

  • Situationen oder Gespräche, die Erinnerungen hervorrufen könnten, werden strikt gemieden
  • emotionale Abstumpfung, Gefühl innerer Leere

🔥 Hyperarousal (Übererregung)

  • ständige innere Alarmbereitschaft
  • Schlaflosigkeit, Nervosität, erhöhte Schreckhaftigkeit

😔 Negative Veränderungen

  • Schuldgefühle („Warum habe ich überlebt?“)
  • depressive Symptome
  • Verlust von Lebensfreude

F43.2 Anpassungsstörungen

Diese Störung tritt als Reaktion auf bedeutsame Lebensveränderungen oder belastende Lebensereignisse auf, die zu einer Beeinträchtigung der sozialen Funktion und Leistungsfähigkeit führen.
Sie entwickelt sich innerhalb von 1 Monat nach dem auslösenden Ereignis und klingt in der Regel nach höchstens 6 Monaten ab (außer bei andauernder depressiver Reaktion).

 

Diagnostische Merkmale:

  • Auslöser: einschneidendes Ereignis oder Lebensveränderung (z. B. Trauerfall, Scheidung, Arbeitsplatzverlust, Migration, schwere Krankheit).
  • Symptome:
    • depressive Verstimmung, Hoffnungslosigkeit
    • Angst, Besorgnis
    • Gefühl, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein
    • Schwierigkeiten bei Alltagsbewältigung und Planung
    • Leistungsabfall, sozialer Rückzug
  • Bei Jugendlichen: auch Störungen des Sozialverhaltens möglich.
  • Beginn: innerhalb von 1 Monat nach dem belastenden Ereignis.
  • Dauer: meist nicht länger als 6 Monate (außer „anhaltende depressive Reaktion“ F43.21).

 

Typische Erscheinungsbilder:

 

😔 Depressive Stimmung

  • Traurigkeit, Weinen, Antriebslosigkeit
  • Verlust von Freude und Interesse

😨 Ängste & Besorgnis

  • Sorgen um Zukunft oder Gesundheit
  • innere Unruhe, Nervosität

📉 Einschränkung der Alltagsbewältigung

  • Gefühl, überfordert zu sein
  • Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen

🧑‍🤝‍🧑 Soziale Probleme

  • Rückzug von Freunden und Familie
  • bei Jugendlichen: oppositionelles Verhalten, Regelbrüche

F43.8 Sonstige Reaktionen auf schwere Belastung

Diese Diagnosekategorie wird verwendet, wenn eine psychische Störung als Reaktion auf eine schwere Belastung vorliegt, die nicht genau unter F43.0 (Akute Belastungsreaktion), F43.1 (Posttraumatische Belastungsstörung) oder F43.2 (Anpassungsstörung) fällt, aber dennoch eindeutig durch das belastende Ereignis verursacht wurde. F43.8 ist eine Auffangdiagnose innerhalb der F43-Gruppe. Sie wird vergeben, wenn die Störung klar mit einer außergewöhnlichen Belastung in Zusammenhang steht, sich jedoch keinem der klar definierten Subtypen zuordnen lässt, wie etwa chronische neurotische Entwicklungen nach Extrembelastungen oder andere spezifische, seltene Reaktionsmuster.

F43.9 Reaktion auf schwere Belastung, nicht näher bezeichnet

Diese Kategorie wird verwendet, wenn eine Reaktion auf schwere Belastung vorliegt, die eindeutig durch ein belastendes Ereignis verursacht wurde, aber die Informationen nicht ausreichen, um eine genauere Unterkategorie wie:

  • F43.0 – Akute Belastungsreaktion
  • F43.1 – Posttraumatische Belastungsstörung
  • F43.2 – Anpassungsstörung

zu vergeben.

Weitere ICD-10-Diagnosen

Sie möchten mehr über verwandte psychische Störungen erfahren? Hier finden Sie Informationen zu anderen Kapiteln der ICD-10 – kompakt und verständlich erklärt.

ICD-10 Diagnosen

  • F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
  • F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
    F20
    F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
  • F30-F39 Affektive Störungen
    F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
  • F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
    F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
  • F70-F79 Intelligenzstörung
  • F80-F89 Entwicklungsstörungen
  • F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
  • F99-F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen

Quellen

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